Blättle vom 21.12.2023

’s Blättle Seite 53 Gemeinde Hattenhofen 21. Dezember 2023 / Nr. 51 – 52 Gemeinderat gewählt. In Hattenhofen sei es nicht ganz einfach, neue und passende Kandidaten zu finden. Er wünsche sich, so Berroth, einen fairen Wahlkampf unter Beibehaltung der Werte, welche seit vielen Jahren in Hattenhofen Bestand haben. Das 750-jährige Gemeindejubiläum2025werfe seine Schatten voraus und beschäftige Gemeinderat sowie Bürgermeister und Verwaltung. Es wurde ein Festkonzept erstellt, das Programm für die drei Festtage entwickelt und erstewichtige Eckpfeiler wie Festzelt, Bands und Catering fest gemacht. Er freue sich jetzt schon auf drei schöne Festtage. Der Vizeschultes dankt im Namen des Gemeinderats Bürgermeister Reutter, Hauptamtsleiter Norbert Baar und allen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus und beim sonstigen Gemeindepersonal für die geleistete Arbeit. Bürgermeister Reutter als mittlerweile einer der dienstältesten Bürgermeister im Landkreis könne hier auf seine große Erfahrung und ein funktionierendes Netzwerk zurückgreifen. Steffen Berroths Spruch zum Jahreswechsel (von Oskar Wilde): „Alle guten Vorsätze haben etwas Verhängnisvolles, sie werden beständig zu früh gefasst“. Wärmebedarfsplan: Erstellung mehrheitlich beschlossen Die Gemeinde vergibt Ingenieurleistungen zur Erstellung des Wärmeplans „Voralb-West“ an das Büro Rationelle Energie Süd GmbH (RES) aus Geislingen/Steige zum Angebotspreis von gut 63.000 Euro. Dies hat der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung (drei Mitglieder fehlten) beschlossen. Stadtkreise und Große Kreisstädte in Baden-Württemberg sind seit dem Klimaschutz-Gesetz 2020 verpflichtet, kommunale Wärmepläne zu erstellen. Die kommunale Wärmeplanung spielt bei der Energiewende in Baden-Württemberg eine zentrale Rolle. So ein Plan, führte BM Jochen Reutter aus, unterstütze Gemeinden strategisch, die Herausforderungen der Wärmewände anzugehen. Ein Förderprogramm des Landes soll auch die kleineren Kommunen, die bislang nicht zu dieser Erstellung verpflichtet sind, motivieren und finanziell unterstützen. Das Land fördert die Beauftragung eines externen Dienstleistungsunternehmens, das diesen kommunalen Wärmeplan aufstellt. Öffentlichkeit wird mit einbezogen Der Wärmeplan soll als Basis einer Strategie für die langfristig kohlendioxidneutrale Wärmeversorgung bis 2040 dienen. Der Wärmeplan gliedert sich in Bestandsanalyse, Potentialanalyse, Entwicklung eines Zielszenarios und Festlegung der Strategie mit Maßnahmen. Außerdem soll die Öffentlichkeit möglichst frühzeitig beteiligt werden. Entscheidend sei ja, so BM Reutter, was bedeute der Wärmeplan mit seinen Maßnahmen für die einzelnen Hausbesitzer. Wenn es um konkrete Heizungsformen gehe, komme es zum Schwur. Experten seien hier in der Sache noch uneins. Von fünf angefragten Büros hätten vier erklärt, erläuterte BM Reutter, aufgrund der aktuell immensen Nachfragen aus Kapazitätsgründen kein Angebot abgeben zu können. Das nun vorliegende Angebot der RES liege kaum höher als das Richtpreisangebot vom Juli 2022, das demAntrag der Förderung zu Grunde lag. RES habe auch für den Konvoi Voralb-Ost, also für die sechs Verbandsgemeinden, das einzige Angebot abgegeben, wodurch sich dann eine einheitliche Bearbeitung ergibt. Nach Abzug der Förderung und durch die Umlage auf die verschiedenen Gemeinden müsse die Gemeinde Hattenhofen rund 4.500 Euro an Eigenmittel beisteuern, erläuterte Reutter. Die Aufstellung des Plans werde sicher länger als Jahr dauern. Die anderen fünf Voralb-Gemeinden hätten schon zugestimmt, das empfehle er auch, so Reutter. Günstiger werde es nicht mehr und früher oder später werde man eh verpflichtet, spätestens im Jahr 2028. Einwohner haben viele Fragen Gelte die Pflicht, die Wärmeplanung aufzustellen, nicht nur für größere Städte? erkundigte sich ein Gemeinderat. Bislang schon, so BM Reutter, aber die Pflicht komme, wie gesagt, auch voraussichtlich im Jahr 2028 für kleine Kommunen. Die Bürger hätten zudem viele Fragen. Viele würden bei Ihm, so Reutter, anrufen, und fragen wie es weitergeht und welche Heizung sie nehmen sollen. Könne man weiterhin Gas nutzen? Komme ein Nahwärmenetz? Diese Fragen könne er ohne den Wärmeplan aktuell nicht beantworten, so der Schultes. Haushalt 2024 vorgestellt Griff in Rücklage nötig Die Finanzplanung für 2024 nahm der Gemeinderat nach Erläuterung durch Sachbearbeiterin Tanja Kainer von der Verbandskämmerei zur Kenntnis. Im Ergebnishaushalt hat man ein Minus von 603.000 Euro, das durch die Rücklage ausgeglichen werden muss. Der Gesamtbetrag der ordentlichen Aufwendungen beträgt 7,7 Millionen Euro. Im Finanzhaushalt hat man ein Minus von 442.000 Euro, hier belaufen sich die Auszahlungen auf 7,1 Millionen Euro. Kredite werden im Kernhaushalt keine aufgenommen, die kommunalen Steuersätze bleiben unverändert. Bei den Realsteuer-Hebesätzen (Grundsteuer und Gewerbesteuer), die letztmals 2005 bzw. 2006 angepasst wurden, liegt die Gemeinde teilweise deutlich unter den Durchschnittssätzen im Landkreis. Steuereinnahmen An Steuereinnahmen sind für nächstes Jahr 3,652 Millionen Euro eingeplant. Den größten Anteil macht die Einkommenssteuer mit knapp 2,2 Millionen Euro aus. Konnte man im Jahr 2007 mit über einer Millionen Euro bei den Gewerbesteuer Einnahmen noch ein Rekordergebnis erzielen, sind diese Einnahmen nach 2008 stark eingebrochen. In den vergangenen Jahren hat sich das Gewerbesteueraufkommen auf rund 500.000 Euro stabilisiert. ImJahr 2021 bekam die Gemeinde knapp 720.000 Euro an Steuern. Für 2024 plant die Kämmerin 700.000 Euro an Einnahmen ein, davon sind 75.000 Euro aus dem Gewerbepark Wängen. Bei den Schlüsselzuweisungen des Landes für die allgemeine Finanzierung, die sich an der Steuerkraft der Gemeinden orientiert, rechnet Tanja Kainer mit gut 1,3 Millionen Euro. An Benutzungsentgelten für die Energieversorgung aus den Blockheizkraftwerken, an Mieten und Pachten sowie an Erträgen aus Veranstaltungen setzt die Kämmerei 346.000 Euro an, imVorjahr waren es 443.000 Euro. Dieser Rückgang beruht vor allem auf den geringeren Benutzungsentgelten für die BHKW nach dem geplanten Anstieg der Strom- und Gaspreise. Geld für Personal, Kreisumlage und Infrastrukturplanung Einen großen Posten stellen jedes Jahr die Personalaufwendungen dar. Der Planansatz erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um gut zehn Prozent und damit um 228.000 Euro. Die bereits beschlossene Tariferhöhung von 5,5 Prozent ist da eingerechnet. Für 2024 sind Personalaufwendungen von gut 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Für den Bebauungsplan „Bäumle“ sowie für ein Gemeindeentwicklungskonzept sind je 50.000 Euro eingeplant. Die größte Ausgabeposition neben den Personalaufwendungen ist jedes Jahr die Kreisumlage. Diese steigt zum Vorjahr um rund 93.000 Euro. Nächstes Jahr wird die Gemeinde knapp 1,5 Millionen Euro an den Landkreis überweisen. Dies sind 504 Euro je Gemeinde-Einwohner. Sorgen bereite der Verwaltung, so Kainer, dass der Landkreis in den nächsten Jahren einen Anstieg des Hebesatzes der Kreisumlage plane. 2,6 Millionen Euro auf dem Sparbuch Zu Jahresbeginn verfügt die Gemeinde über liquide Mittel von 2,7 Millionen Euro. Frei verfügbar davon sind knapp 2,6 Millionen Euro. 271.000 Euro wird die Gemeinde nächstes Jahr investieren, unter anderem in Geräte und Maschinen für den Bauhof, in ein Spielgerät im Außenbereich im Kindergarten (50.000 Euro) und in eine Photovoltaikanlage auf der Sillerhalle für ebenfalls 50.000 Euro. Für die Erschließung eines Zufahrtswegs in der Ledergasse zu neuen Grundstücken sind 48.000 Euro eingeplant. Für das geplante Streetball-Feld im Rahmen der offenen Jugendarbeit sind 42.000 Euro vorgesehen, wobei die Finanzierung zum Teil aus Spenden erfolgt, die im Moment bei 20.000 Euro liegen. Sollte für die Weiterentwicklung des Sportplatzes weiteres Geld erforderlich werden, wird dies entweder nächstes Jahr über einen Nachtragshaushalt oder ab 2025 bereitgestellt. Keine Kreditaufnahme nötig Nach der mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre 2025 bis 2027 liegt das Investitionsvolumen bei 1,35 Millionen Euro. Aufgrund

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