Blättle vom 21.12.2023

’s Blättle Seite 55 Gemeinde Hattenhofen 21. Dezember 2023 / Nr. 51 – 52 Zum Jahresausklang Jedes Jahr … suchen wir aufs Neue dieses wunderbare Gefühl, diese Liebe, diesen einen kurzen Augenblick, der sich Weihnachten nennt. Wir suchen ihn im Kaufen von Weihnachtsgeschenken, im Glühweinduft, im Plätzchenbacken, im Schneeherbeisehnen, im Spenden, auf kalten, harten Kirchenbänken, im Hören der Weihnachtsgeschichte und der Geburt Jesu. Wir suchen in Kindheitserinnerungen und im Basteln von Fensterschmuck, wir suchen in den Glühbirnchen der Lichterketten und im festlich geschmückten Heim. Wir suchen, wir suchen, wir suchen – doch finden wir Weihnachten? Doch ja – dieses Jahr finden wir bestimmt dieses Gefühl, wir wissen nicht wie, noch wo. Vielleicht muss der Christbaum noch prächtiger ausfallen oder noch mehr Weihnachtspost verschickt werden. Oder müssen wir heut die Kinder noch fester drücken und Weihnachtslieder öfter und lauter hören? Suchen – suchen – suchen Gehen wir doch einfach am Heiligen Abend ganz alleine vor die Tür und atmen tief ein, und wenn wir ganz leise hinspüren, merken wir, es ist da, ganz einfach: Es ist Weihnachten! Magda H. Samot Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnung, aber auch die Zeit, um rückblickend auf das alte Jahr zu schauen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen. In einer Zeit, in der auf vielen Orten der Welt Not und Krieg herrschen, ist es schwer, die richtigen Worte für einen Weihnachtsgruß zu finden. Viele Menschen haben nicht das Notwendigste zum Überleben, ihre Häuser sind zerbombt, Angehörige verschleppt – die humanitären Bedingungen sind eine Katastrophe. Noch dazu bedroht der Klimawandel die Welt und wir alle werden von gewissen Zukunftsängsten geplagt. Ebenso beeinträchtigen die Nachwirkungen der Pandemie und der anhaltende Ukrainekrieg sowie der neue Konflikt imNahen Ostenmit all seinen Auswirkungen unsere Gesellschaft doch sehr stark. Schwierige Fragen bedürfen der gesellschaftlichen und politischen Klärung: Wie begrenzt man die Migration auf tatsächliche Flüchtlinge? Wie begegnet man dem politischen und gesellschaftlichen Islamismus? Wie verhindert man die Einbürgerung von Antisemiten? Wie schafft man es, dass sich Arbeit wieder lohnt? Wie kriegt man bezahlbare Klimapolitik hin? Die Weihnachstage und die Tage zwischen den Jahren geben uns trotz aller Schwierigkeiten die Möglichkeit, diese Widrigkeiten und Bedrohungen etwas auszublenden und hoffentlich unsere Akkus wieder aufzuladen. Nur Klagen und Schimpfen helfen nicht. Wir brauchen wiederrum viel Kraft und Mut, um die künftigen Herausforderungen zu meistern. Bitte tolerieren Sie nicht, wenn unsere Grundrechte und unsere Rechtsstaatlichkeit durch jegliche Art vonHetze und tätlicher Gewalt inGefahr geraten. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Unsere Grundrechte müssen wir vehement gegen alle Widrigkeiten verteidigen. Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Dialogfähigkeit sind grundlegende Bedingungen für dauerhaften Frieden. Dieses Jahr hat trotz allem einmal mehr verdeutlicht, dass Gesundheit, Zufriedenheit und ein Leben in Frieden Geschenke sind, für die wir selbst nicht dankbar genug sein können. Gerade jetzt müssen wir als Gesellschaft zusammenhalten. Denken wir deshalb vor allem an Diejenigen, denen es nicht so gut geht wie uns, die die Weihnachtstage in den Wirren des Krieges, in Kälte, Einsamkeit, Armut, Krankheit oder auf der Flucht verbringen müssen und nicht im trauten Familienkreis Weihnachten feiern dürfen. Und denken wir auch daran, dass für manchen älteren und einsamen Mitbürger und Nachbarn ein gutes Wort und ein freundlicher Gruß oft mehr wert sind, als das teuerste Geschenk. Was vom Jahr mit seinen Höhenpunkten in unserer Gemeinde bleibt, ist ein guter Gemeinsinn sowie ein verbindendes Bewusstsein für das Potential unserer Gemeinde. In einer Welt, in der gefühlt immer mehr auf das Individium, auf die Belange Einzelner geschaut wird, braucht es weiterhin mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt, wie wir es vielfältig im vergangenen Jahr erleben durften. Und es liegt an uns, die Solidarität für unsere Gemeinde bestmöglich und nachhaltig zu erhalten und zu fördern. Deshalb ist es mir anlässlich des Jahreswechsels und zum Start in das neue Jahr wichtig, allen ein herzliches Dankeschön zu sagen, die uns in unseren kommunalen Aufgaben unterstützt und begleitet haben – Danke für manche konstruktive Kritik und Anregung – Danke auch an die Damen und Herren des Gemeinderats und dieMitarbeiterinnen undMitarbeiter der Gemeinde, ohne die Vieles nicht machbar gewesen wäre. Herzlichen Dank auch insbesondere an die vielen ehrenamtlich tätigenMitbürgerinnen undMitbürger in den Vereinen und Gruppen und unseren sonstigen Institutionen bis hin zur Freiwilligen Feuerwehr, die unser Gemeindeleben auf verschiedenen Ebenenwiederrumbereichert haben. Das Gefühl, sich auf einander verlassen zu können, hat uns auch im vergangenen Jahr begleitet. Es wäre schön, wenn wir auch 2024 wieder insgesamt auf Sie bauen dürften. In diesem Sinne wünschen meine Familie und ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Weiterhin wünsche ich uns allen Kraft und Zusammenhalt sowie den Glauben daran, dass wir alle zusammen bald friedlichere Zeiten erleben werden. Ihr Jochen Reutter Bürgermeister

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