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13 Schutzkonzept Kindergarten Hattenhofen Wenn Kinder sich an ihren Genitalien berühren, werden diese Gefühle von Kindern als angenehme und meist nicht als sexuelle Gefühle empfunden. Kinder erleben ihre Welt von Beginn an mit allen Sinnen. Im ersten Lebensjahr geschieht dies über Mund und Haut. Der Forschungs- und Entdeckungsdrang nimmt mit jedem Monat zu. Mit Zunahme der motorischen Fähigkeiten werden immer mehr Regionen des Körpers entdeckt. Vagina, Penis und Po sind genauso spannend wie Nase, Ohren und Bauchnabel. Kinder erkunden auf natürliche Weise ihre Geschlechtsorgane. Sie fassen sie an und zupfen/ ziehen daran. 8.2 Kindliche Sexualität im Kindergartenalltag Im Kindergartenalltag zeigt sich kindliche Sexualität in verschiedenen Facetten. Diese können direkt oder indirekt, offen oder ängstlich, klar oder irritierend, fragend oder provozierend sein. 8.2.1 Körperscham Schamgefühl lässt sich bei den Kindern meistens durch Erröten oder Blickabwendung erkennen. Schamgefühle sind eine positive Reaktion des Körpers, um die eigenen Intimgrenzen zu spüren. Ebenso wird das Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung uns somit aufgezeigt. Errötung oder Blickkontakt kann allerdings auch auf Aspekte von Unsicherheit und Angst hindeuten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Körperscham ist für die Kinder ein wichtiger Prozess. Sie verdeutlichen das Bedürfnis nach Schutz und Abgrenzung. Jedoch weisen sie auch auf Aspekte von Unsicherheit, Angst vor Herabsetzung und Versagen hin. 8.2.2 Fragen zur Sexualität Um sprachfähiger zu werden benötigen Kinder Wissen im Umgang mit für sie wichtigen sexuellen Themen sowie zur Verbalisierung sexueller Bedürfnisse. Informierte Kinder können Situationen besser einordnen und angemessener auf diese reagieren. Fragen zur Sexualität werden von den pädagogischen Fachkräften sachgerecht und altersgemäß beantwortet. 8.2.3 Selbst- und Fremderkundung bei Kleinkindern Mit zunehmendem Alter nehmen auch Rollenspiele und Doktorspiele zu. Hierbei wird nicht nur der eigene Körper, sondern auch die Fremderkundung eines anderen Körpers erforscht. Um unnötigen Grenzüberschreitungen vorzubeugen besprechen wir mit den Kindern klare Regeln für solche Körpererkundungen. Diese Regeln sind in unserem Verhaltenskodex festgeschrieben.

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